Allan Kardec
3. Oktober 1804 in Lyon; † 31. März 1869 in Paris
Geboren am 3. Oktober 1804 in Lyon, Frankreich, und am 31. März 1869 in Paris verstorben.
Sein bürgerlicher Namen war Hippolyte Léon Denizard Rivail. „Hippolyte“ für die Familie; „Professor Rivail für die Gesellschaft und „H.L.D.Rivail“ für die Literatur. Als 18 jähriger war er bereits Meister der Wissenschaften und der Literatur und seit seinem 20. Lebensjahr ein renommierter Autor didaktischer Bücher.
Er studierte in Yverdun, Schweiz, beim Institut des berühmten Pädagogen und Philanthropen Johann Heinrich Pestalozzi, von dem er ein hervorragender Schüler und Mitarbeiter geworden ist. Er wurde nach der rationalistischen Pestalozzieschen Methode ausgebildet, welche den natürlichen Sinn der Beobachtungen anregt und die Denkfähigkeit fördert. Diese Methode empfiehlt den Schülern, immer nach dem Grund und Zweck von Allem zu suchen. Somit werden die Aufmerksamkeit und Wahrnehmungen angeregt. Diese Art von Erziehung und Ausbildung hat die von Kardec angewandte Methode bei der Zusammenfassung der Spiritistischen Doktrin entscheidend beeinflusst.
Er widmete sich der Bekanntmachung des Erziehungssystems, das einen entscheidenden Einfluss auf die Reform der Bildungen in Frankreich und Deutschland hatte. Er sprach: deutsch, englisch, italienisch, spanisch und holländisch.
Rivail, der Erzieher
Er gründete in Paris – mit seiner Frau Amélie-Gabrielle Boudet – eine Einrichtung ähnlich die des Pestalozzis in Yverdun. Er schrieb Grammatik-, Arithmetik-Bücher und bedeutende pädagogische Studien; übersetzte englische und deutsche Werke. Er gab in seinem Haus kostenlose Kurse in Chemie, Physik, Astronomie und der vergleichenden Anatomie.
Er war Mitglied in verschiedenen Gesellschaften, insbesondere in der „L’Académie Royale“ von Arras. Er wurde 1831 bei einem Wettbewerb mit der Monographie: „“Quelles sont les modifications utiles et faciles a introduire dans l’enseignement actuel des Collèges pour le mettre plus en rapport avec l’ètat de la Civilisation et les besoins de l’epoque?“ ausgezeichnet.
Kardec, der Verfasser des Spiritismus
Es war das Jahr 1854 als Professor Rivail über das Tischrücken hörte, ein mediales Phänomen, das Europa bewegte. Er fing an diese Phänomene zu beobachten und dank seinem Forschungsgeist, der ihm zu Eigen war, untersuchte er sie sorgfältig.
Er benutzte nie vorgefasste Theorien. Er beobachtete aufmerksam, verglich, folgerte die Konsequenzen. Er suchte immer nach dem Grund und der Logik des Ereignisses. Er wandte die experimentelle Methode an, die er bei Pestalozzi gelernt hat und mit der er schon bei seiner Aufgabe als Erzieher vertraut war. Indem er von der Wirkung ausging, kam der Professor Rivail zu den Ursachen zurück und erkannte die Echtheit der Phänomene.
Er wurde von der Existenz der Geister überzeugt und von ihrer Kommunikation mit den Menschen. Er befragte die Geister, notierte und ordnete die Informationen, die er von ihnen bekam. Aus diesem Grund wird er als „Der Verfasser des Spiritismus“ genannt. Die Urheber der Spiritistischen Doktrin sind die Hohen Geister.
Als er bemerkte, dass dies alles anfängt eine Gesamtheit zu bilden und die Ausmaße einer Doktrin annahm, entschied er ein Buch als Unterweisung für alle Menschen herauszugeben. So veröffentlichte er am 18. April 1857 das Werk „Das Buch der Geister“, in Paris. Er nahm das Pseudonym Allan Kardec an, um die spiritistischen Werke von den pädagogischen Werken, die er vorher veröffentlicht hatte, zu unterscheiden.
Im Januar 1858 brachte Kardec die „Revue Spirite“ (Spiritistische Zeitschrift) heraus und gründete die „Société Parisienne des Études Spirites“. Danach veröffentlichte er die Werke: „Über das Wesen des Spiritismus“ (1859). „Das Buch der Medien“ (1861), „Das Evangelium im Licht des Spiritismus“ (1864), Der Himmel und die Hölle“ (1865) und die Genesis (1868).
Kardec starb in Paris am 31. März 1869, im Alter von 64 Jahren, wegen des Bruchs einer Schlagader (Aneurysma). Sein Körper ist auf dem Friedhof „Père Lachaise“, in Paris/Frankreich begraben.
Seine Freunde stellten unveröffentlichte Texte und Anmerkungen von Allan Kardec in dem Buch „Postume Werke“ zusammen, das 1890 herausgegeben wurde.
(Quelle: Brasilianische Spiritistische Föderation und Spiritistische Föderation des Bundeslandes São Paulo)
Allan Kardec
Der Film über Allan Kardec, gespielt im Paris der 1850er Jahre.
Filmveröffentlichung im Jahr 2019. Filmtrailer (Englisch, Portugiesisch).
Und auch bei Netflix zu sehen.